Biodiversität

EuropUrwaldDer Begriff Biodiversität kommt aus dem Englischen (Biodiversity) und bedeutet „Die Vielfalt des Lebens“

Sie wird in drei Kategorien unterschieden:

Vielfalt der Ökosysteme (Wälder, Moore, Meere etc.)
Vielfalt der Arten (Pflanzen, Tiere, Mikroorganismen etc.)
Vielfalt der Gene (Sorten, Rassen etc.)

Der Schutz der Biodiversität ist auch für uns als Terrarianer von großer Bedeutung! Da uns besonders der Schutz und die Arterhaltung von Reptilien und Amphibien am Herzen liegt, spielt auch die Biodiversität eine große Rolle bei der erfolgreichen Pflege und Zucht.

GlasfroschDie Kenntnis über Arten, deren Gene und ihr Habitat sind somit auch die Grundlage der Terraristk!

Artgerechte Haltung basiert somit auch auf der Grundkenntnis der Biodiversität.

Auch sind einige der von uns gepflegten Arten als „gefährdet“ oder gar „bedroht“ gelistet. Genau deswegen sollte uns der Schutz der Ökosysteme und somit auch der Schutz der Arten ein Ziel sein.

Die erfolgreiche Nachzucht zählt hier im Sinne der Arterhaltung, genauso wie das Sichern und Erweitern von Naturschutzgebieten!

Für den Schutz der Vielfalt des Lebens muss man aber nicht um die halbe Welt reisen, auch bei uns muss der Natur- und Artenschutz groß geschrieben werden. Die Erhaltung von Biotopen, Auen,

Waldschaeden_Erzgebirge_3Wäldern etc. ist auch hierzulande eine wichtige Aufgabe! Die Bedrohung durch die Bewirtschaftung (Forstwirtschaft, Landwirtschaft, Industrie, Wohnraum etc.) zerstört immer mehr Lebensräume und führt somit zum Aussterben immer mehr Arten.

Dies muss zum Wohle von Natur und Tierreich unterbunden und mit der Erweiterung und Neuaufnahme von Naturschutzgebieten entgegengewirkt werden.

Dies ist auch im Sinne des Strategischen Plans 2011-2020 zur Erhaltung der Vielfalt, der Bundesregierung (Bundesamt für Naturschutz), aufgrund des 2010 beschlossenen Nagoya-Protokolls der 193 Vertragspartner der Convention of Biological Diversity (CBD).

Der strategische Plan der Bundesregierung beinhaltet 20 Kernziele, deren Umsetzung Aufgabe der Länder und Kommunen ist, was weitere Hürden und Probleme mit sich bringt.

Ein Ziel der CBD ist z.B. die Erweiterung der Naturschutzgebiete von 13% auf 17%.

Für die Umsetzung müsste man Ländereien von privat oder Kommunen und Ländern unter Naturschutz stellen und somit die Nutzung dieser Ländereien einstellen. Da somit der wirtschaftliche „Nutzen“ dieser Flächen verloren geht ist dieser Plan leider vielen ein Dorn im Auge.

Aber auch hier wurde eine Alternative gefunden. Unbenutzte und aufgegebene Militärgebiete werden zu Naturschutzgebieten erklärt.

Ob das die Problematik der Lebensraumzerstörung löst ist fraglich. Da Reptilien und Amphibien keine „Schutzgebiete“ kennen und dahin „umziehen“, wäre es somit auch Teil der Aufgabe diese Tiere umzusiedeln.

Besser wäre allerdings bestehende Biotope und Lebensräume, wie z.B. bekannte Einzugsgebiete des z.Z. stark gefährdeten Feuersalamanders (Salamandra salamandra), durch den Salamanderpilz (Bsal), umgehend und ohne Rücksicht auf wirtschaftliche Hintergründe zu schützen!

Um solche notwendigen Maßnahmen umsetzen zu können, ist eine enge Zusammenarbeit von Herpetologen, Naturschützern, BfN aber auch erfahrener und arangierter Terrarianer und Hobbyherpetolgen notwendig.

Abschließend bleibt zu hoffen, dass dies auch in die Tat umgesetzt und erweitert wird.

Wir von La‘ Terrardo verfolgen dieses Ziel und hoffen in naher Zukunft auf engere Zusammenarbeit und mehr Verständnis für Natur- und Artenschutz.

 

Besonderer Dank an Herrn Dr. Axel Paulsch für seinen sehr informativem Vortrag zum Thema und dem Bund Naturschutz in Bayern e.V. Ortsgruppe Regenstauf  für die Einladung hierzu.

 

 

Axel Paulsch

 

La’Terrardo

Wüste bis Wald

Arterhalt

weiterführende Links:
Bundesamt für Naturschutz – Strategischer Plan

Institut für Biodiversität